Fermentieren leitet sich vom lateinischen Begriff fermentum (“Gärung”) ab und bezeichnet die enzymatische oder mikrobielle Umwandlung organischer Stoffe in Gase, Säure oder Alkohol. In anderen Worten: Hier werden in Lebensmitteln enthaltene Zucker durch Milchsäurebakterien, Hefe oder Pilze verstoffwechselt und dadurch natürlich auf natürliche Weise konserviert. Wichtig ist dabei, dass die Gärung möglichst unter Ausschluss von Sauerstoff erfolgen muss. Zum Glück ist das in der Praxis nicht ganz so kompliziert, wie es zunächst klingt. Wie du zuhause ganz einfach Gemüse, Obst und andere Lebensmittel selber fermentieren kannst? Lass uns gemeinsam einen Blick auf diese Methode des Haltbarmachens werfen.
Wieso, weshalb, warum? Fermentieren ausprobieren!
Entgegen der Idee, dass es sich beim Fermentieren um einen neumodischen Ernährungstrend handeln könnte, verdanken wir das Wissen um Fermentierung tatsächlich unseren cleveren Urahnen. Diese haben aus der Not, ohne Kühlschrank überleben zu müssen, nämlich eine Tugend. Denn tatsächlich verdankt sich die Kunst des Fermentierens dem ursprünglichen Wunsch, wertvolle Lebensmittel, die nur saisonal verfügbar waren, ganzjährig haltbar zu machen.
Warum diese überlieferte Methode des Konservierens jetzt trotzdem eine Art Revival in der Food-Szene erlebt hat Gründe, bei denen das Haltbarmachen von Lebensmittel eine eher untergeordnete Rolle spielt. Vielmehr geht es darum, dass traditionelle Speisen, die nur durch einen Fermentierungsprozess entstehen können, wie Sauerkraut, Sauerteigbrot und saure Gurken, wieder immer beliebter werden. Und auch der Einfluss einer internationalen Küche, die uns mit Spezialitäten wie Tempeh, Kimchi aber auch Sojasoße bereichert, ist nicht zu verkennen.
Selbst unbeabsichtigt, ist es übrigens sehr wahrscheinlich, dass du in deinem Alltag bereits jede Menge fermentierter Lebensmittel zu dir nimmst. Oder verzichtest du auf Joghurt, Buttermilch, schwarzen Tee, Salami und Bier? Alles Nahrungsmittel, die sich einer Fermentierung verdanken.
Fermentieren leicht gemacht – das brauchst du und so geht’s
Es gibt gute Gründe, die dafür sprechen, fermentierten Lebensmitteln einen festen Platz auf deinem Speiseplan einzuräumen: Eine – in weiten Teilen – gesündere Ernährung und bessere Verträglichkeit. Aber auch ein nachhaltigerer Umgang mit Lebensmitteln, die du durch den gezielten Gärungsprozess konservierst und dadurch vor dem Wegwerfen bewahrst, spricht für das Fermentieren. Warum also nicht einfach mal mit dieser Methode selbst experimentieren?
Zubehör fürs DIY-Fermentieren?
Im Grunde macht sich das Fermentieren ganz von alleine. Wenn du die passenden Rahmenbedingungen zur Verfügung stellst, kannst du den Milchsäurebakterien ganz einfach bei der Arbeit zusehen. Dafür benötigen die Kleinstlebewesen lediglich ein luftdicht verschlossenes Gefäß.
Bei manchen Lebensmitteln musst du allerdings extra Mikroorganismen hinzufügen, um die Fermentierung zu unterstützen. Zur Umwandlung von Milch in Kefir wird zum Beispiel ein spezieller Kefirpilz hinzugefügt.
Zusammenfassung
Wie du siehst, ist Fermentieren ein ganz einfacher, weil natürlicher Prozess. Außer einem Gefäß, Lake und etwas Geduld benötigst du nur noch das richtige Lebensmittel. Und sollte bei der Fermentation trotzdem etwas schiefgehen? Dann wirst du es merken – und zwar vor dem Verzehr. Denn wenn – wider Erwarten – etwas nicht geklappt hat, dann wirst du es beim Öffnen deines Einmachglases merken. Und zwar sofort. In diesem Sinne: Trau dich einfach und lass es dir schmecken!
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